Freitag, 5. März 2010

Heutige Lektion

Ein Wanderer: „Wie wird das Wetter heute?“
Der Schäfer: „So, wie ich es gerne habe.“
„Woher wisst Ihr, dass das Wetter so sein wird, wie Ihr es liebt?“
„Ich habe die Erfahrung gemacht, mein Freund, dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich gerne möchte. Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme. Deshalb bin ich ganz sicher: Das Wetter wird heute so sein, wie ich es mag.“

Dies ist einer der wunderschönen Fingerzeige des Jesuiten Anthony de Mello. Es gibt so viele Weisheiten, so viele Hilfen, so viele „erleuchtete“ Menschen zu entdecken. In diesem Zusammenhang frage ich mich, ob es notwendig ist, auf dem Weg einen Meister zu haben. Die Ansicht wird von vielen mit Bestimmtheit vertreten. Allein schon die Aura, die Anwesenheit oder Berührung eines Meisters würde einen in ein höheres Bewusstsein heben. Ein beliebter Spruch dabei ist: „Wenn der Schüler bereit ist, wird er dem Meister begegnen.“ Manche warten lange.

Auf der anderen Seite gilt der Rat, nur das zu glauben oder nur den Weg zu gehen, der im Einklang mit dem eigenen, inneren Meister sich befindet. Aus meiner Erfahrung ist es ein Hindernis sich an einen Menschen oder an eine Gemeinschaft zu binden. Auf verschiedenen Stufen der Bewusstseinsentwicklung sind verschiedene Bücher, Gespräche und Begegnungen hilfreich. Wichtig ist nur der Wille und die Zuversicht voran zu schreiten und sich dabei stets einzugestehen, dass man nichts weiß. Jeder Tag kann zum Lehrer werden. Wie lautet die Lektion heute?

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