Donnerstag, 5. Januar 2012

Die neue Erde

Manchmal erlaube ich mir, angeregt durch ein "zufällig" angetroffenes Wort, in der Vergangenheit zu kramen. So befasste ich mich ein paar Tage lang im Internet mit der Geschichte meiner Vorfahren unter den Donauschwaben in der Batschka und ließ Orts- und Familiennamen, Dorfgeschichten sowie das Leid durch Vernichtungslager und Flucht aus der Heimat wieder lebendig werden. Und ich suchte Erinnerungen hervor aus der Zeit im Knabeninternat, Erinnerungen an Geschehnisse und Taten, an die Kleidung und Musik von damals und an Gefühle aus diesen besonderen Jahren. Geprägt waren sie von der Beschäftigung mit ernsten Dingen, von der Suche nach Sinn und persönlichen Freiräumen. Ich sagte mir, dass das Leben so nicht stimmen konnte. Noch Jahre nach dem Abitur wiederholten sich Träume, in denen ich mich in einem Klassenzimmer befand und wusste, dass ich nicht mehr hierher gehöre und dann durch das Fenster davonflog. Nach neun Jahren hinter Klostermauern war mir das Leben draußen fremd und ich ging erst einmal hinaus in die weite Welt.

Vor allem für mein Leben entscheidend war ein bestimmtes Geschehen. Mit 15 oder 16 zog ich mich öfters zurück in einen Raum hinter der Orgelempore, wo ich Räucherwerk verbrannte und voll Inbrunst betete. Ich verlangte danach, Gott zu sehen. Dies wurde zum vorrangigen Ziel für mein weiteres Leben. Für dieses Ziel ging ich viele Wege, alle waren zu ihrem Zeitpunkt richtig und wichtig und ebenso war es richtig, sie wieder zu verlassen, besonders wenn sie den Anspruch erhoben, der einzig wahre zu sein, und andere Wege und Menschen verteufelten.

Heute fügen sich die Puzzleteile zusammen und der Kreis schließt sich. Wenn ich alles, was ich erlebt, gelesen, bedacht und in mir erfahren habe, zusammenlege, ergibt sich ein Bild, mich selbst und die Welt in ihrer jetzigen und zukünftigen Form betreffend, das gelinde gesagt nach Sciencefiction klingen mag. Ich bin verrückt genug, es darzulegen. Es ist nicht so, dass ich darüber gebrütet hätte, was es bedeuten könnte, wenn von einem Dimensionssprung und von der Höherentwicklung des Bewusstseins gesprochen wird. Ich sehe nur in den Schriften und Prophezeiungen was ich selbst erlebe, nämlich dass die Schranken von Stofflichkeit, Getrenntsein und Zeit überwunden werden können.

Es gibt Erzählungen von Menschen, die mit Naturwesen in Kontakt getreten sind, welche für andere nicht sichtbar waren. In den "Prophezeiungen von Celestine" werden Menschen für ihre Verfolger unsichtbar und in der Bibel gibt es den Begriff der "Entrückung". Es ist vorstellbar, dass während der prophezeiten Ereignisse auf oder parallel zur Erde eine neue, feinstoffliche Erde entsteht. Für Menschen, die in der grobstofflichen Welt verbleiben, ist sie nicht sicht- oder betretbar. Für sie wird sich nicht viel ändern, außer dass sie sich manches nicht erklären können und ihre Welt zunehmend ungemütlich wird. Die Menschen, die die Transformation mitmachen, werden ganz andere Verhältnisse vorfinden, werden andere Bedürfnisse, Fähigkeiten und Freuden haben. Gedanken liegen offen, Sprache und Kultur haben keine trennende Funktion, Krankheiten und sogar Gebrechen werden rasch geheilt. Das gemeinsame Mahl sättigt, der Durst wird wahrhaft gestillt. Sie stehen am Anfang einer tausendjährigen Zeit des Friedens.

Was macht diese Vision für Viele unannehmbar? Sie klammern sich an das Weltbild, das man ihnen beigebracht hat seit sie das erste Wort verstanden haben. Wo es um Mein und Haben geht, um Materie und Kampf. Sie denken, es muss so weitergehen, und sie unterdrücken das Bedürfnis, sich selbst zu erkennen, sie selbst zu sein in ihrer ursprünglichen Vollkommenheit. Die Menschheit wird gezwungen werden, alle Errungenschaften, Annehmlichkeiten und vermeintlichen Sicherheiten hinter sich zu lassen. Nicht Gold und Dukaten, nicht Vorräte, Waffen oder Bunker werden in die neue Erde hinein helfen. Nur das Loslassen vom Alten und Falschen und die Fähigkeit, wachsam und bereit für das Geistige zu sein, wird durch die kommenden Katastrophen führen, die als Geburtswehen der neuen Erde notwendig sind.

Vielleicht hilft es, das Neue Testament sowie die Legenden und Weissagungen der alten Völker unter diesem Gesichtspunkt neu zu lesen, ebenso wie die Erkenntnisse aus verschiedenen Wissenschaften neu zu betrachten und sich an ein neues Bild der Schöpfung und eines Schöpfergottes zu wagen. Es gibt viele Weltbilder. Überdenke dein eigenes!

Die Transformation ist kein automatisch eintretendes Geschehen in einer materiellen Welt, sondern ist ein Teil des Schöpfungsplanes. Versuche den Schöpfer in dir zu hören! Warum kannst du Gott nicht sehen, wie er in jedem Atom der Luft um dich herum funkelt und durch deine Lunge strömt und jede Zelle deines Körpers mit seiner Liebe und Gegenwart durchwirkt? Weil du nicht an Gott glaubst. Du glaubst an deine Vorstellung von einem Gott. Du hast dir deine eigene Welt geschaffen und einen Gott darin, den du zeitlich und örtlich an den Rand dieser Welt gestellt hast. Wenn du bereit wärst, Gott ohne räumliche und zeitliche Distanz um dich herum wahrzunehmen, wäre er der Mittelpunkt deines Lebens. Einmal, ja bald wird das von dir verlangt werden.