Mittwoch, 21. Juli 2010

In der Stadt

Die Türen schließen laut und die Sitzreihen aus Plastik sind hart und kurz, aber in 25 Minuten ist man mit dem Airportlink vom Flughafen in der Innenstadt, am Endbahnhof Phayathai, wo man weiter den Skytrain oder ein Taxi nehmen kann. Der Bahnhof Makassan, von dem man mit dem Expresszug ohne Stopp zum Flugplatz fahren und später einmal schon sein Gepäck aufgeben kann, ist noch nicht geöffnet. Bis zur offiziellen Inbetriebnahme am 23.August ist die Fahrt frei. Die ausgegebenen Tickets dienen nur zur Erfassung des Fahrgastaufkommens. Die Züge verkehren solange nur von 7 bis 10 und von 16 bis 19 Uhr, in Abständen von 15 Minuten. Wenn der Zug wieder von der Hochtrasse in den Untergrundbahnhof einfährt, hat das was von einer Landung, zumal man parallel landende Flugzeuge sieht.

Unser erstes Ziel war der Schrein der Stadtsäule, von der aus alle Entfernungen von Bangkok ab gemessen werden. Danach waren noch 4 Tempel zu besuchen, denn es soll immer eine ungerade Zahl sein. Meine Gattin macht aber außer einem kurzen Wai keine Zeremonien mit. Buddha weiß, wer aufrichtig ist und wer nur Theater macht, sagt sie. So gingen wir auch nicht mit in den alten Königspalast hinein zum Nationalheiligtum, dem Smaragdbuddha. Zumal der Eintritt für Ausländer 350 Baht kostet. Da half auch kein thailändischer Führerschein. Überhaupt erschien uns das Personal sehr unfreundlich und fast rassistisch. Es gibt Bekleidungsvorschriften und bloße Körperstellen sind mit ausgegebenen Tüchern zu bedecken. Allerdings gilt die Vorschrift nicht mehr, dass geschlossenen Schuhe zu tragen sind. Pok hatte bei der Abfahrt noch gemeint, ich solle welche anziehen. Er selbst trug Turnschuhe, bei denen er aber wie viele Thais die Fersen nieder getreten hatte. Prompt taten ihm auch die Füße weh, sodass er sich gleich anschließend bei einem Straßenhändler ein Paar Flipflops kaufte. Die Gehwege zwischen dem Königspalast und dem Fluss sind voll von Händlern. Besonders Amulette und Schmuck werden verkauft, aber man kann sich auch ein gebrauchtes Gebiss aussuchen.

Mit einem Tuktuk fuhren wir zum Wat Po, bekannt für den großen, vergoldeten liegenden Buddha und die Massageschule. Ich zahlte meine 50 Baht Eintritt. Es gibt sogar getrennte Schuhregale für Thais und Ausländer. Doch das Gelände mit den zahlreichen Hallen, Chedis und steinernen Wächterfiguren bietet ruhige Winkel und Gelegenheit zum Atemholen in der lauten und heißen Stadt. Chaotisch wurde es wieder, als wir uns nach Yaowarat, dem Chinesenviertel fahren ließen, zu einem sehr verehrten Tempel dort, dem Wat Mangkon Kamalawat. Nachdem wir uns mit Nudelgerichten gestärkt hatten und durch die engen Geschäftsgassen gewandelt waren, gings zum Wat Hualongpong (der Hauptbahnhof Bangkoks heißt auch so). Hier befindet sich eine Stelle, die Spenden entgegen nimmt für die kostenlose Bestattung der Armen.


Da ein Zug erst ab 16 Uhr zurück fährt, nutzten wir die Zeit noch für einen Abstecher zum MBK, sprich Mahbunkrong, einem riesigen Einkaufscenter. Um 17 Uhr waren wir wieder am Flughafen Suvarnabhumi, wo wir das Auto geparkt hatten. Ich muss gestehen, dass mich der Ausflug doch sehr angestrengt hat, das viele Laufen, die Hitze, das Verkehrschaos und die Abgase. Ich stellte mir das ruhige Leben auf dem Land vor, wo die Leute auch freundlicher und nicht so auf Geld aus sind. „Hallo, Sir, have a look!“, hörte ich dauernd. Nächsten Monat wollen wir für 2 Tage in den Norden fahren, nach Chaiyaphum.

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