Samstag, 4. September 2010

In Chaiyaphum

Letzten Monat verbrachten wir drei Tage in der Provinz Chaiyaphum, in einer privaten, von zwei alten Damen aus Bangkok betreuten Anlage in der Nähe des Pa Hin Ngam Nationalparks. Ying und Yoong waren wieder mit von der Partie. Ying besitzt dort einige Rai Land (1 Rai = 1600 m²), auf dem Manjok angepflanzt ist. Sie glaubt der Voraussage, dass nach dem Polsprung, wenn der größte Teil Thailands unter Wasser steht, Chaiyaphum als eine Insel herausragen wird. Yoong ist ein lieber, praktisch veranlagter und ruhiger Freund, der als Thailänder etwas groß geraten ist.


Es waren angenehme Tage, das Wetter war durchwachsen und mit 22 Grad morgens und abends willkommen kühl. Es wird auch in der heißen Jahreszeit nur wenige Stunden heiß, sodass die Häuser keine Klimaanlage brauchen. An die rote Erde muss man sich gewöhnen, doch sie ist sehr fruchtbar. Die Natur ist ursprünglich, mit Wasserfällen und wilden Orchideen. In dieser Jahreszeit grünt und blüht alles. Nur die Krajiao-Blumen, ein Kennzeichen dieser Gegend, waren fast ganz abgeblüht. In dem Nationalpark kann man über Stege durch Blumenfelder gehen und bizarre Felsformationen sehen und hat eine herrliche Aussicht auf die bergige Landschaft. Circa 350 km von Bangkok entfernt treffen dort die Zentral-, die Nord- und die Nordostregion Thailands zusammen. Das Essen ist mehr diesen nördlichen Provinzen angepasst, aber recht schmackhaft und billig. Es gibt viele offene Restaurants und Ressorts, doch Betrieb ist nur am Wochenende.

Es stellte sich wieder mal die Frage, ob wir hier leben könnten. Denn das Klima, der Verkehr und das Gedränge in Bangkok sind doch recht belastend und nicht zuletzt glauben wir, die kommenden Umwälzungen auf dem Land besser überstehen zu können. Deng ist ein Stadtkind und zögerte bisher, das Haus, das sie noch nicht „satt bewohnt“ hat, zu verkaufen. Seit der Rückkehr von Chaiyaphum allerdings ist das Verhältnis zu ihrem Sohn angespannt und es sollte eine Lösung getroffen werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Gegend, die wir besucht hatten, liegt weit weg vom Schuss. Es gibt weder Banken noch Autohäuser oder Einkaufstempel. In Bangkok ist es Tag und Nacht hell und man findet immer was zu essen und zu kaufen. Dort ist es abends düster und einsam. Die Zeit wird es richten.

2 Kommentare:

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Im Moment scheint wirklich eine besondere Zeit des Wandels zu sein.
Viele Menschen ziehen um, wechseln den Job, fangen was Neues an......und überall auf der Welt.....die gleichen Gedanken, Sorgen, Nöte, Probleme.......schön zu wissen......

Die Fotos sind wirklich toll.....würde ich gerne selbst einmal sehen....
Liebe Grüße
Grey Owl

Khun Han hat gesagt…

Menschen überall auf der Welt empfinden nicht nur die gleichen Sorgen und Ängste und Zweifel an bestehenden Systemen, sondern es ist auch ein Aufbruch spürbar, eine Ahnung von etwas Höherem, von einer größeren Möglichkeit und Bestimmung der Menschheit. Die Zeit um 2012 wird allein deshalb schon zum Wendepunkt der Geschichte werden, weil soviele Menschen ihre Energie darauf verwenden.

Danke für die Bemerkung zu den Bilder. Demnächst werde ich mal unser Fotoalbum updaten.

Brüderliche Grüße
Khun Han