Donnerstag, 23. September 2010

Vom Träumen

Wenn es uns langweilig ist oder wir unter Druck stehen, neigen viele von uns dazu, sich in Tagträume zu flüchten. Dort sind wir der Held, der Rächer, die Gute. Dort ist die Welt so, wie wir sie lieben würden. Wir können uns darin ausleben. Es ist doch legitim, von einer heilen, besseren und gerechteren Welt zu träumen!? Wenn wir dabei das Wohl unserer Mitmenschen im Augen haben anstatt unseren Ruhm und Eigennutz, wohl schon. Dennoch wird sich die Welt dadurch nicht verbessern. Die Umstände sind für jedes Volk, für jede Gruppe so, wie sie es verdienen. Verändern wollen sollten wir nur uns selbst. Dazu müssen wir uns aus den Träumen lösen, mit denen die Herrschenden und die Familien hinter den Herrschenden die Völker versklaven, z.B. durch die Sport- und Vergnügungsindustrie und durch die Musik-und Unterhaltungsindustrie, wir müssen uns lösen von der Angst, die sie für uns erzeugen, und den Lehren, die wir glauben sollen.

Auf dem Weg zur Wahrheit meinen manche, sich des Zaubers der Träume bedienen zu können. Viele werden die Bücher von Carlos Castaneda kennen. Und spricht nicht Gott zu den Seinen im Traum? Träume können Anstoß geben und Trost, wobei ich die „Stimmung“, die sie hinterlassen, wichtiger finde als Traumszenen. Aber sie können auch zu einer lähmenden Sucht werden. Wenn wir in luziden Träumen oder gar von Engeln und Naturwesen die Antworten erwarten, die uns von unserer Verantwortung entheben sollen, verbleiben wir in einer eigenen traumhaften Wirklichkeit. Die Zeit der Träume aber ist vorbei. Erwachen heißt aufhören zu träumen.

Wer mehr und mehr Gott in sein Leben und in seine Gedankenwelt hinein nimmt, braucht für sein Ego keine Träume mehr. Es freut sich an den Dingen, die er im Augenblick wahrnimmt, fühlt Liebe und Geborgenheit, aber auch den Ernst, der uns in das Reich ruft, in das wir gehören. Als Menschen werden wir auf Erden darin leben. Nach der schon stattfindenden Auflösung des Alten wird das Leben wohl traumhaft werden. Menschen werden zu Brüdern, Schwerter zu Pflugscharen und Wasser kann zu Wein werden. Ein Traum?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wunderbare Gedankengänge - vielen Dank. Ich werde immer einmal wieder aus meinen Tagträumen ins wahre Leben zurückgeschleudert. Ich hoffe, dass es kein Traum bleibt, dass Menschen zu einem friedlichen und herzlichen Miteinander finden und übe mich darin selbst, Tag für Tag ... manchmal gelingt es mir ... manchmal darf ich wieder ein wenig üben.

Agapesworld hat gesagt…

Ja ein Traum;) aber ein schöner Traum. Danke für diesen wundervollen Text lieber Khun Han.

Khun Han hat gesagt…

Ich bin überzeugt, dass dieser Traum - oder nennen wir es eine Vision - Wirklichkeit werden wird. Die Überlieferungen und Weissagungen vieler Völker deuten darauf hin, nicht zuletzt die Aussagen der Bibel. Die Entwicklung der Menschheit durchläuft verschiedene Stadien und Prozesse und hat ein Ziel, eine Höherentwicklung. Wir sehen, dass diese Abläufe immer schneller werden, und wir können nicht sagen, was in einem Jahr sein wird. Was es schwer macht, an diese Vision zu glauben, ist, dass wir nicht genau wissen, wie diese Transformation aussehen wird. Und es wird sicher welche geben, die gar nichts begreifen und am Alten festhalten.