Donnerstag, 15. April 2010

Jesus? Jesus! Teil 1

Wie edel und schön wäre es, wenn man Bücher schreiben könnte über die geheimen Lehren, die man vom Lama in Tibet erhalten hat, oder über die Segnungen der strengen Zenmeditation, nachdem man vom Roshi den Stab der Bestätigung bekommen hat. Damit kann ich nicht dienen. Stattdessen ist es mir fast peinlich, wieder bei Jesus-liebt-dich gelandet zu sein. Das hängt mit dem Bild von Jesus zusammen, das von Kirchen, Gemeinschaften und Medien über Jahrhunderte gezeichnet wurde. Wenige haben sich aufgemacht, statt das Bild anzubeten oder es für eigene Zwecke zu missbrauchen, die Wesenheit dahinter und die Begegnung zu suchen. Wer sich aber darauf einlässt, der wird neue Wege finden und andere Informationen und Offenbarungen stehen für ihn bereit.

Ich möchte ein paar Quellen nennen, die ein ganz anderes Bild von Jesus, seinem Leben und seiner Lehre geben. Es gibt wieder entdeckte Evangelien wie das von Thomas und viele andere apokryphe Schriften, in denen Jesus oft direkt seine Jünger aufklärt. In dem Offenbarungswerk „Das ist Mein Wort“ gibt Christus selbst die Wahrheit über Sein Leben, Denken und Wirken als Jesus wieder. Ein besonderes Buch mit praktischen Lektionen ist „Ein Kurs in Wundern“. Am eindrucksvollsten ist für mich die exakte Schilderung des Lebens Jesu im 4.Teil des Urantia-Buches. Beschrieben wird dabei auch seine Reise mit einem Kaufmann aus Indien und dessen Sohn in Städte ums Mittelmeer bis nach Europa. Es ist ebenso wie EkiW ein dickes Buch und ich habe beide nicht vollständig gelesen. Es geht auch mehr um die Inspiration. Man kann Wahrheit weder aus einem Buch beziehen noch mit dem Stock einbläuen. Nur das eigene Innere kann als wahr erfassen, was schon immer in ihm lag.

Von Jakob Lorber hatte ich schon lange gehört, aber erst jetzt lese ich seine Werke online. Ich tue das mit Tränen in den Augen, teils aus Rührung teils aus Lachen (über den Bischof Martin), und mit liebetrunkenem Herzen. Denn eher mein Herz weist mir den Weg als der Verstand, der sich über die Widersprüche in all den offenbarten Schriften bezüglich Entstehung der Menschheit und des Universums nicht mehr den Kopf zerbricht.

Ein persönliches Erlebnis will ich noch anführen. In Bangkok fand ich zum Bruno-Gröning-Freundeskreis. Stets freute ich mich auf die Treffen an jedem 3.Samstag in dem Raum neben dem Goethe-Institut. Einmal fühlte ich mich angeregt, mir das Vertrauen vorzustellen, das die Jünger Jesu zu ihm hatten und mich darein zu versenken. Es war keine Vision, aber ich sah mich mit anderen zu seinen Füßen sitzen und empfand dieses selige Vertrauen. Und ich sah in das Gesicht, aus dem mich ernste und liebevolle Augen ansahen. Ich wusste: hier ist das Ende allen Suchens und allen Leidens. Es blieb ein sehr lebhafter Eindruck. Im Übrigen fand ich es später aber als Verrat an Jesus, dass die Freunde an dessen Stelle in sektiererischer Weise ihren Bruno verehren. Der Kreis in Bangkok hat sich aufgelöst, die Freunde aus Asien treffen sich online.

Vielleicht sollte ich doch ein Buch schreiben. Hier im Blog kann ich manches nur kurz ansprechen. Doch über mein Verhältnis zu Jesus werde ich weiter schreiben.

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