Montag, 15. Februar 2010

Alltag und Sinnkrise

In den letzten Tagen wollte nichts aus dem Kopf in die Tastatur fließen. Eine Schreibblockade verbunden mit einer Sinnfrage. Keine Lebenskrise, aber vielleicht geht es anderen Bloggern genau so. Sie lesen in verschiedenen Blogs zuweilen viel Nebensächliches und Wirres und fragen sich: was wollen meine Leser lesen? Ist es für sie wichtig, was ich gerade erlebe und was mich beschäftigt?

Vielleicht war ich auch nur zu faul. Über was hätte ich schreiben können? Am Sonntag war das chinesische Neujahrsfest. Unsere Nachbarn breiteten eine Decke im Garten aus und stellten Schalen mit Obst für die Ahnen darauf, zündeten Räucherstäbchen an und beteten kniend. Dann verbrannten sie in einem Eimer Geld und Gold und Luxusartikel fürs Jenseits, alles aus Papier. Ich habe keine Fotos gemacht, aus Respekt vor ihrer Tradition.

Zweimal holten wir Freunde vom Flughafen ab, die jeweils mit Verspätung von München abgeflogen waren. Mit Käse und Wurst sind wir wieder eingedeckt. Wir begleiteten sie in ihre Hotels. Einmal ins Golden Palace in der Sukhumvit, das wir schon seit über 20 Jahren kennen. Es hat sich nicht viel verändert. An der Stelle der Musikbox stehen 3 Computer für den Internetzugang und der alte Angestellte benutzt jetzt Hörgeräte. Beim Gang zur Hochbahn BTS für die Heimfahrt stellten wir fest, dass diese Gegend nichts mehr für uns ist. Die anderen Paare kamen im Arnoma unter und für die Rückfahrt benutzten wir das Boottaxi auf dem Saen Saep, was auch immer ein kleines Abenteuer ist.

In Korat, also Nakhon Ratchasima waren wir auch drei Tage. Die Busfahrt kostet 4 Euro für die 250 km in einer Richtung. Wir besuchten zusammen mit dem Paar, mit dem wir auch Silvester gefeiert hatten, eine Thai-Freundin aus Deutschland, die dort ein Haus besitzt. Sie ist in Korat aufgewachsen und kennt sich dort aus und fuhr uns mit dem Auto herum. In der Innenstadt, wo die Stadt- und Nationalheldin Khun Ying Mo oder Ya Moo verehrt wird, hatte ein Wanderkloster seine Zelte aufgeschlagen, mit vielen großen Buddhafiguren aus Holz und die Menschen konnten mit den Mönchen beten und für das Kloster spenden. Zum chinesischen Neujahrsfest - wir gehen ins Jahr des Tigers - wurde erst dekoriert.






Auf dem Rückweg vom Abendessen sahen wir noch diesen Hund. Die Besitzer hatten ihm verboten, mit den nassen und dreckigen Pfoten näher zu kommen und er musste auf dem Hocker Platz nehmen. Traurig und schuldbewusst harrte er da aus.

Heute waren wir wieder auf dem Immigration um die 90-Tage-Meldung zu machen. Dabei wird lediglich ein Zettel im Pass ausgetauscht. Trotz der vielen asiatischen Ausländer im Büro ging es rasch. Gä durfte uns mit Poks Auto hinbringen, damit er nicht morgen fahren muss und seinen freien Tag anderweitig nutzen kann. Für die Leser außerhalb Thailands mag sich vieles exotisch anhören und ansehen. Für uns ist es Alltag, schöner Alltag, und langweilig wird es uns nie.

2 Kommentare:

benem.de hat gesagt…

Sinnkriesen sind normal für Blogger, man sollte sich dann vielleicht darauf besinnen, was man mit dem bloggen eigentlich wollte, andererseits muss man auch nicht zuviel darüber nachdenken und vielleicht ist es am besten, wenn man einfach weitermacht.

Gruß:
Ben

Khun Han hat gesagt…

Du hast Recht, Ben. Einfach schreiben ist das Beste, ohne zu überlegen, wie es ankommt. Auf Kommentare warte ich eh nicht. (Danke für Deinen! Das macht Mut.) Das Schreiben ist auch für einen selbst gut. Man kann seine nähere und weitere Vergangenheit aufräumen, manches neu und klarer sehen und in einer Situation das Wesentliche erkennen und daraus lernen. Die eigene Ausdrucksweise und -kraft wird auch verbessert.