Montag, 16. August 2010

Gedanken

Statt einen längeren, zusammenhängenden Artikel zu verfassen, werde ich die Gedanken einzeln streuen. Es besteht kein Anspruch auf reine Wahrheit. Immer wieder bin ich selbst dabei, meine Ansichten und Erfahrungen neu zu ordnen und zu korrigieren. Es sind eher Tagebucheinträge, Zeugnisse eines Prozesses des Erwachens und des Strebens nach dem Höchsten. Wie bei einer Zwiebel gilt es Überflüssiges und Falsches zu entfernen, um zum Kern vorzudringen.

Was braucht es, um mit dem Göttlichen in Verbindung zu treten, dem Höchsten, das uns umgibt und das in unserem Innersten ist? Ich sage: keine besonderen Gewänder oder Kopfbedeckungen oder Gegenstände, keine Zeremonien oder Riten und keine Anrufungen. Herbeigerufen werden nur niedere Geister. Angebetet werden so Götter oder ein Gott, aber nicht Gott. Ebenso wenig bedarf es Mittler, weder Priester noch Engel. Denn beide handeln nur im eigenen Interesse. Gott mag zuweilen Engel schicken. Doch wenn der Kontakt gesucht wird, melden sich nur unreine Wesen, auch wenn sie noch so salbungs- und liebevoll erscheinen. Sie halten den, der sich dafür öffnet, vom Kontakt mit dem Schöpfer ab. Wer für Engel, sogenannte aufgestiegene Meister oder Verstorbene zum Kanal, zum Channel wird, ist besetzt und festgehalten ohne es zu merken. Der Leugner Gottes ist ein Meister der Täuschung.

Wer nachahmt und vorgibt, ein Medium zu sein, um sein Selbstwertgefühl zu steigern oder um sich eine Verdienstmöglichkeit zu schaffen, betrügt sich und andere. Schlimmer ist es tatsächlich mit Energien und Wesen zu arbeiten, selbst im Glauben, sie kämen von Gott. Ob es schamanistische, magische oder hellseherische Kräfte sind, auch wenn sie scheinbar heilen oder sonst wie beeindrucken, sie sind nicht im Einklang mit Gottes Willen. Die Wesen geben sich Namen von Engeln und Erzengeln, Raumflottenkommandanten, Meistern, Göttern und Verstorbenen. Ihre Ansprüche und Durchsagen gehen von lächerlich und durchschaubar über Verwirrung stiftend bis zu gotteslästerlich. Ich verzichte aus diesen Gründen auf Beispiele. Übrigens glaube ich, dass hinter Marienerscheinungen ganz andere Wesenheiten stecken als die Mutter Jesu. Hat Jesus die Verehrung Mariens angeraten oder hat er gesagt: „Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder? Alle, die den Willen meines Vaters tun, sind mir Mutter und Bruder.“?

Jesus wusste, dass die Menschen seiner Zeit Rituale brauchten. So ließ er eine Taufe als Zeichen der Umkehr und ein Erinnerungsmahl zu. Aber er setzte keine Päpste ein und hinterließ mit Absicht keine Schriften. Jeder Mensch kann und muss in seiner Zeit und mit seinen Möglichkeiten den Weg ins Reich Gottes finden. Freiheit und Vertrauen sind Voraussetzungen dazu. Was ist letztlich allein notwendig, um über die Selbsterkenntnis zur Gotteserkenntnis zu gelangen? Ich nenne es: Das Reine Herz.

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