Freitag, 8. Januar 2010

Gedanken zur Erleuchtung

Wie erlange ich Erleuchtung?
Antwort: Gar nicht! Nicht, wenn ich glaube, mittels irgendwelcher Praktiken und in der Nachfolge einer Lehre oder eines Meisters einen Zustand von Seligkeit und Weisheit erreichen zu können, der von meinem jetzigen völlig verschieden ist. Dennoch gab und gibt es Menschen, die versuchen, den Schleier zu heben, der sie von dem trennt, was sie für das Ende allen Leidens und allen Suchens halten, und denen dies auch gelingt. Und das Eigenartige daran ist, dass auch die Seite hinter dem Vorhang daran interessiert ist, dass der Schleier fällt. Ja die ganze Schöpfung scheint auf diesen Punkt hin angelegt.

Wir sind keine Hühner, sondern Adler. Nur, aus einem Huhn wird kein Adler. Aber der Adler kann aufhören zu träumen, dass er ein Huhn ist. Aus etwas Unvollkommenem wird nichts Vollkommenes. Wir können nur erkennen und wieder das werden, was wir in Wirklichkeit und Ewigkeit sind. Doch wie können wir das erreichen? Buddha nannte es den mittleren Weg, ohne Extreme, wie beim richtigen Spannen einer Saite eines Instrumentes. Jesus sprach vom Königreich Gottes. Und er sprach davon in Gleichnissen. Es ist weder ein gesellschaftliches System auf Erden noch ein hierarchisches Gefüge im Himmel. Es ist eine Art Bewusstseinszustand. Einmal eingetreten beginnt der Weg zu dem, was Jesus als Vater erfahren und bezeugt hat.

Beide, Buddha und Jesus, und viele andere Verkünder von Wahrheit und Heil – wobei ich nicht alle gleichstellen will – standen im Widerstreit mit der herrschenden religiösen Führerschicht und lehnten feste Riten ab. Als Zugeständnis für die schwachen Menschen ihrer Zeit ließ Buddha es jedoch zu, dass in seiner Abwesenheit Blumen an einem Baum abgelegt wurden, und Jesus empfahl ein Mahl als Erinnerung. Der Weg zur Erleuchtung aber beginnt mit Loslassen, mit dem Aufgeben von Vorstellungen und Bindungen. Es ist der Weg zurück zu einem ursprünglichen Zustand und beinhaltet deswegen Ur-Vertrauen. Meiner Erfahrung nach heißt sowohl das Ziel als auch der Weg absolute Reinheit und vollkommene Liebe.

Allein über die letzten beiden Begriffe könnte ich eine Abhandlung schreiben. Aber ich wollte nur kurz darlegen, zu welchen Erkenntnissen ich gelangt bin und welchen Weg ich gehe, auch inmitten aller menschlichen Aktivitäten. In den vergangenen Tagen waren wir häufig unterwegs und dann bin ich zu bequem, um noch für den Blog zu schreiben.
Wer sich für das Thema „Zeit“ interessiert und Zeit hat zu lesen, ich habe eine nette Seite gefunden: Was ist Zeit?

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