Freitag, 14. Oktober 2011

Der Neue Mensch

Dass eine Weiterentwicklung der Menschheit möglich ist und nun bevorsteht, wusste ich, seit ich mit 17 die Werke Aurobindos las. Mit der Vertiefung in christliche und indische Mystik und Philosophie und nach mehrmaligen Aufenthalten in Winterthur bei Swami Omkarananda entschied ich mich 1973 nach Indien zu reisen, auf der Suche nach der Wahrheit und nach einem gangbaren spirituellen Weg. Zwei Jahre später saß ich in Tokyo vor Omori Sogen und sagte: "Ich suche den Neuen Menschen." - "Sei es selbst!", war seine Antwort.

Im Universellen Leben hörte ich von den Katastrophen der Endzeit, der Wiederkunft Christi und der Rettungsaktion unserer Brüder im All. Wir bereiteten uns auf das Kommende vor. Erdbebensichere Häuser auf Hügeln, außer Reichweite der Überflutungen, wurden gebaut, Vorräte angelegt und neue Formen des urchristlichen Zusammenlebens geübt. Für einige "Geschwister" hatte ich Gasmasken zu besorgen. Als ich mich davon frei machte und Jahre später die Entscheidung zur Auswanderung nach Thailand traf, wusste ich noch nichts von Nibiru und 2012 und dem Ende des Maya-Kalenders. Ich wollte nur den Weg nach Innen gehen.

Es liegt mir fern, jemand davon überzeugen zu wollen, dass wir in einer entscheidenden Zeit des Umbruchs leben. Jeder hat die Wahl sich zu informieren und sich das Wissen im Hintergrund anzueignen oder weiter zu schlafen und sich vor dem Bildschirm betäuben zu lassen. Bei denen, die die Zeichen der Zeit sehen, gibt es unterschiedliche Reaktionen. Die einen besorgen sich Waffen und Vorräte, legen ihr Geld in Edelmetallen und Immobilien an und sorgen sich um ihr Überleben. Andere hoffen auf die Rettung durch Ufos oder auf die in der Bibel angekündigte Entrückung. Viele bereiten sich auf den großen Ritt vor, wenn die Kontinente sich bei einem Polsprung verschieben werden.

Noch ferner liegt es mir, konkrete Ratschläge zu erteilen, wie man sich im Äusseren verhalten sollte. Zu Gold habe ich absolut keine Beziehung und auf Waffen und Rückzug in sichere Gebiete würde ich auch nicht setzen. Das Motto lautet nicht: "Rette dein Leben!", sondern: "Rette deine Seele!" Passives Abwarten ist jedoch ebenso fehl am Platz wie Ängste.

Zwei Aspekte oder Gedanken möchte ich anführen, die jeder in sein Leben einbauen könnte. Ohne kosmische oder spirituelle Erklärungen zu liefern, kann man sagen, dass immer mehr Energie in alle Systeme einfließt. Das Sonnensystem erwärmt sich, Entwicklungen und Ereignisse beschleunigen sich, alles verändert sich und zerfällt schneller. Vieles wirkt wie aufgebläht, reich wird reicher, arm wird ärmer, Gewalt wird gewalttätiger. Dies gilt es zu erkennen und zu nutzen. Denn gleichzeitig erhält auch das Positive mehr Energie und das Bewusstsein kann sich vergrößern. Wenn auch die Masse zu verblöden und zu degenerieren scheint und die Jugend keine Orientierung erfährt und sich gehen lässt, es gibt immer mehr Menschen, die erwachen, die aufstehen und die suchen. Wenn nun auch in der Welt und im persönlichen Leben vieles zusammenbricht, es entstehen damit vermehrt Chancen, geistig und spirituell zu wachsen. Das Wesentliche wird sichtbar, das Bewusstsein erweitert sich. Statt Angst und Leid erscheinen Frieden, Erkenntnis, das Öffnen für den Nächsten und die Natur. Wer weiß, was dem Menschen dann alles möglich ist.

Als zweites möchte ich das Bild geben von sich drehenden, verschieden großen Zahnrädern. Die unterschiedlichen Kalender der Mayas werden oft so dargestellt, wie sie sich nach sehr langer Zeit wieder an einem Anfangspunkt treffen. Dieser Punkt bedeutet nicht das Ende der Welt, sondern der Beginn einer neuen Zählung. Versprochen ist die Wiederkehr der Götter. Im Weltgeschehen wie im persönlichen Leben drehen sich solche Zahnräder und geben schließlich wie ein geheimes Zahlenschloss dem Riegel den Weg frei, wodurch sich die Tür öffnet, durch die das Licht, die höhere Schwingung einströmen wird. Wenn wir dies im Auge behalten, können wir spüren, wie sich in unserem Leben vieles auf ein Ziel hin bewegt. Wenn wir Leid oder eine Erfahrung akzeptieren, wenn wir verzichten und vergeben können, wenn unser Ich zurücksteht, dann bewegt sich ein kleines oder großes Zahnrad. Und wir kommen dem Ziel näher. Es muss nicht Erleuchtung sein. Worum es (mir) geht, ist Mensch zu sein, der Neue Mensch. Mensch, so wie ein Mensch sein sollte. So wie Jesus war.

4 Kommentare:

OT. hat gesagt…

"Vieles wirkt wie aufgebläht, reich wird reicher, arm wird ärmer, Gewalt wird gewalttätiger."

Ohne jetzt großartig googlen zu wollen - nur aus meinem Gedächtnis:

Reich: Bill Gates und W. Buffett sind zusammen ärmer, als es Rothschild im 19. Jh war. Fugger besaß im 15 Jh. ein Viertel des europ. Vermögens, Gold, Bergwerke, Grundstücke ...

Arm: 1 Mrd. Chinesen befinden sich auf dem Weg zum Mittelstand, während in den 30iger Jahren des vorigen Jh. sie einfach in den Rinnsteinen (z.B. Shanghai) aus Erschöpfung tot liegen blieben. Genosse Mao war der letzte, der das genoss ...

Gewalt: Fürst Vlad pfählte seine Untertanen. In mittelalterlichen Städten war Mord und Totschlag zu hunderten an der Tagesordnung - klar, es ist schlimm wenn ein paar Moslems bei uns Christen einfach so zusammentreten - aber, früher war es viel schlimmer ...

Glaubst Du wirklich, das am 21.12.2012 Schluß "mit lustig" ist?

Khun Han hat gesagt…

Lieber O.T.,

ich muss gestehen, die zitierten Worte habe ich geklaut, aus einem Interview mit Jan van Helsing und dem Kopp-Verlag. Ja, ich weiß - bääh, Kopp-Verlag, van Helsing!

Du bist sicher gut belesen und ich brauche nicht mit Statistiken zu kommen, die belegen, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klafft, auch in China. Umd zu jeder Statistik gibt es eine Untersuchung, die das Gegenteil belegt. Unter Gewalt braucht man nicht nur Folter und körperliche Gewaltanwendung zu verstehen. Gewalt wird auch ausgeübt über Lebensmittelpreise und geistige Versklavung.

Einen 2012-Skeptiker kann man ebenso vom Gegenteil überzeugen, wie man einen 2012-Gläubigen durch Fakes und Desinformation davon abbringen kann. Bei den meisten ist allerdings der Blick aus äußere Vorgänge gerichtet. Ich glaube, wie manch Anderer (s. Dieter Boers) auch, dass die alte Welt systembedingt untergeht, untergehen muss, dass dies aber nicht in einer einzigen großen Katastrophe geschieht und schon gar nicht an einem Tag. Und ich glaube, dass die Veränderung im Inneren oder in einem unsichtbaren Bereich stattfindet oder beginnt. Nur wird es für die meisten Menschen schwer sein, dies zu begreifen und zu erfahren, die sich bereits schwer tun, ihre eigenen Gefühle, Motive und Gedanken zu erfassen. Wir leben jedenfalls in besonderen Zeiten.

OT. hat gesagt…

"Gewalt wird auch ausgeübt über Lebensmittelpreise und geistige Versklavung."

Ich würde ja viel weiter gehen. Unser eigener Körper übt unheimlich viel Gewalt auf unseren Geist aus. Da sind die Lebensmittelpreise nur eine nebensächliche Lappalie. Ach was, das brauche ich Dir doch nicht erklären :-).

„Einen 2012-Skeptiker kann man ebenso vom Gegenteil überzeugen, wie man einen 2012-Gläubigen durch Fakes und Desinformation davon abbringen kann.“

Interessante Wortwahl. Ich persönlich glaube nicht, das Du mich zum Maya-Kalender-Gläubigen machen kannst. Und, ich persönlich glaube nicht das es Fakes oder Desinformation braucht, um einen 2012-Gläubigen von seinem Glauben abzubringen. Im Jahre 2013 hat sich das Thema so oder so erledigt.
Aber was sage ich da, eine Gläubigen bringt man nicht von seinem Glauben ab – auch im Jahr 2013 wird er noch an seinem Glauben festhalten!

Dieter Broers war mir nicht geläufig. Meine Esoterikphase liegt schon einige Zeit hinter mir, damals sagten wir „New Age“ dazu. Aber so wie ich im WWW die Einträge von Broers überflogen habe, nichts neues auf diesem Erdenrund.

„… dass die alte Welt systembedingt untergeht, untergehen muss, dass dies aber nicht in einer einzigen großen Katastrophe geschieht und schon gar nicht an einem Tag …“

Das Leben ist ein ständiger Fortschritt, wir wissen mehr als unsere Eltern wußten. Unsere Kinder wissen mehr, als wir wissen.
Du bist im Zeitalter des Rock’n Roll aufgewachsen, ich im Zeitalter der Popmusik, heute wachsen die Jugendlichen mit Rap auf. Vor 300 Jahren war Mozart der Topstar.
Jede Generation schafft sich „systembedingt“ ihre eigene Welt, das ist nichts Besonderes das nur unsere Zeit betrifft.

Es gibt für mich bestimmte Reizwörter, auf die ich reflexartig antworten muß, um meine geistige Gesundheit zu behalten.
Dazu gehören eben – die ständige Schere die zwischen „arm und reich“ aufgehen soll. Wo war die Schere größer, zwischen Ackermann und einem Harz4-Empfänger, oder zwischen Fürst Graf Friedhelm von und zu Hintersolingen der das Recht der ersten Nacht für die Tochter des Pächters einforderte?

„Die Schere zw. arm und reich“ ist einer dieser Sätze denen ich täglich hundertfach ausgeliefert bin – ohne mich dagegen wehren zu können.
So müssen sich die Menschen in Nordkorea fühlen, die ständig mit Parolen ihres Führers zugeschüttet werden.
Um dem zu entgehen, lese ich gerne Blogs die ein fundamental anderes Thema haben, und wenn sie auch noch mit Thailand zu tun haben, umso besser.

Ich hoffe ich habe Deinen Weg nicht zu sehr gestört und wünsche Dir alles Gute – und gehe den Weg den Du gehen mußt.

Khun Han hat gesagt…

Danke! Ich fühle mich nicht gestört. Im Gegenteil. Wir haben ja manches gemeinsam, vielleicht mehr als hier deutlich wurde, und von anderen Ansichten und Erfahrungen kann man nur lernen. Reizworte wirst Du hier wohl einige finden.
Übrigens bin ich mit den Beatles, den Kinks und Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick and Tich groß geworden. Gute Oldies hört man heute noch gern in Thailand. Die aktuelle Musik macht eher krank. Degeneration.
Ausgeliefert sein, ohne sich dagegen wehren zu können, ist nicht gesund. Da solltest Du eine Lösung finden. Auch Dir alles Gute!