Was macht einen geistigen,
spirituellen oder religiösen Weg aus? Wann wird eine Lehre zu einem
Weg? Buddha brachte eine einfache Wahrheit und einen achtteiligen
Pfad, einen klaren, begehbaren Weg, der zu Freiheit und Erleuchtung
führen soll. Jesus verlangte nicht, Tempel zu bauen, ihn anzubeten
und auf ein Leben im Himmel zu hoffen. Er sagte: "Folget mir
nach! Werdet vollkommen!" Seine Handlungsanweisungen finden sich
unter anderem in der Bergpredigt. Für wenige Kirchenchristen ist
dies ein gehbarer Weg. Doch wer nicht einen Weg erkennt und gehen
will, bleibt stehen und ist geistig tot.
Es geht nicht darum, ob der Weg
breit ist oder schmal und mühsam. Er muss das Ziel erkennbar und
erreichbar darstellen und dabei die Sehnsucht der Seele befriedigen.
Es gibt kein Laufband zu Gott, keinen Aufzug zur Erleuchtung. Es wird
auf dem Weg Stillstand und Rückschritt geben, aber das Ziel sollte
klar und die Wegweiser und Hilfen immer zur Hand sein. Ein gefundener
Weg beendet die Suche. Und auch wenn jemand einem ausformulierten Weg
folgt, den andere schon beschritten haben, es wird immer sein eigener
Weg sein müssen, mit ganz eigenen Erfahrungen und Etappen. Ich
denke, das macht erst die Freiheit und das Besondere des Menschseins
aus.
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